Die Macht der Digitalisierung – und des Schreibens
Manches muss man einfach aufschreiben – denn die blasseste Tinte ist, wie ein chinesisches Sprichwort besagt, besser als das beste Gedächtnis.
Eine alte Weisheit, die scheinbar mehr als richtig ist, wie nun auch eine aktuelle Langzeitstudie der amerikanischen Harvard University beweist. Nach dieser verdienen Studienabgänger, die sich einst klare Ziele für ihre Karriere gesetzt haben (14 Prozent), dreimal so viel wie Studienabgänger ohne konkrete Vorhaben (83 Prozent). Soweit, so naheliegend. Es gab jedoch noch eine dritte Gruppe, die untersucht wurde: Studienabgänger, die sich nicht nur feste Karriereziele gesetzt, sondern diese auch aufgeschrieben haben (3 Prozent). Deren Verdienst war durchschnittlich zehnmal so hoch!
Dass gute Vorsätze eine so geringe Halbwertzeit besitzen, könnte also genau daran liegen: Man schreibt sie sich einfach nicht auf.
Die Digitalisierung herbeischreiben
Vielleicht – und jetzt schlagen wir den Bogen zur Logistik – arbeiten auch deswegen nach wie vor so wenige Unternehmen aus der Logistikbranche in Deutschland digital. Das trifft, so das Ergebnis einer 2018er-Umfrage der Bundesvereinigung Logistik (BVL), auf 81 Prozent der befragten Unternehmen zu. Dabei ist der Wille und die Erkenntnis da, wie eine weitere Umfrage (Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom) belegt. Nach dieser sehen 89 Prozent der insgesamt 508 befragten Unternehmen in der Digitalisierung eine Möglichkeit, ihre Logistikkosten langfristig zu senken. 86 Prozent sind zudem der Überzeugung, mit digitalen Technologien die Transportkette beschleunigen zu können.
Fachkräftemangel als Grund?
Größtes Hemmnis scheint hier der alles überschattende Fachkräftemangel zu sein. Robert Blackburn, Vorstandsvorsitzender der BVL, hat die Erfahrung gemacht, dass insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen – vor dem Hintergrund fehlenden Fahrpersonals – die Digitalisierung in jüngster Zeit nach hinten geschoben haben. Es gibt ja erst mal andere Probleme zu lösen … Und genau das ist der falsche Weg, ist die Digitalisierung doch auch in der Lage, den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzusteuern. Durch Vernetzung, Softwarelösungen – und neue digitale Finanzierungs-Strategien, wie wir sie von JITpay™ anbieten.
150.000 fehlende Fahrerinnen und Fahrer
Auch wird das Problem fehlenden Fahrpersonals nicht kleiner. Wie die „Initiative FairTruck“ schätzt, fehlen bis 2022 150.000 Fahrerinnen und Fahrer in Deutschland – und damit mehr als dreimal so viele wie aktuell. Das liegt an der Überalterung: Auf 30.000 Fahrerinnen und Fahrer, die jedes Jahr in Rente gehen, kommen alljährlich lediglich 16.000 neue.
„Keine Alternative“
Die bisher mangelnde Digitalisierung in der Logistik in Deutschland hängt also nicht nur – tja, wer hätte es gedacht?! – mit der fehlenden Bereitschaft, seine Ziele aufzuschreiben, zusammen. Vielmehr werden Prioritäten falsch gesetzt und Zusammenhänge nicht richtig erkannt. Blackburn mahnt: „Zur Digitalisierung gibt es keine Alternative. Wer sich dieser Entwicklung nicht stellt, wird über kurz oder lang leider ins Hintertreffen geraten.“
Übrigens: Sechs Prozent der Unternehmen gaben bei der erwähnten BVL-Umfrage an, hauptsächlich noch mit Telefon und Papier zu arbeiten. Papier … Moment mal, das sollte man nutzen – und seine Digitalisierungspläne aufschreiben. Auf die guten Vorsätze!
Wir lesen uns …
Und bis die Tage, denn dies ist der Auftakt unseres regelmäßig erscheinenden Blogs. Aufschreiben werden wir daher zukünftig an dieser Stelle auch so manches – und sicherlich noch ein bisschen mehr …
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