Fähigkeit zur Digitalisierung von Logistikunternehmen – alles Ansichtssache

Fähigkeit zur Digitalisierung von Logistikunternehmen – alles Ansichtssache

Schlechte Nachrichten sind etwas Gutes. Zumindest gilt das für Verlage. Denn je negativer eine News ist, desto besser verkauft sie sich. Und umso höher sind die Lese- und Klick-Raten. Gründe hierfür sehen Psychologen unter anderem im Lebendigkeitsempfinden, das beim Lesen von schlechten Nachrichten hervorgerufen wird. Entweder wird sofort unser Gefahreninstinkt angesprochen: „Kann mir das auch passieren?“, fragen wir uns reflexartig. Oder wir wiegen uns beruhigt in der Gewissheit, ganz weit weg vom Ort des Schreckens zu sein: „Welch Erleichterung, zum Glück bin ich davon nicht betroffen …“

Journalisten beschreiben das berühmte, zu 50 Prozent gefüllte Wasserglas daher fast immer als halb leer. Nicht weil sie alle Pessimisten sind, sondern weil es besser für die Auflage ist.

Und das trifft auch auf die Berichterstattung über die jüngste Logistik-Studie der Kölner PR-Agentur „Get the Point“ zu. „Industrie und Handel kritisieren: Logistik nicht fit für Digitalisierung“, war zum Beispiel auf eurotransport.de zu lesen. Oder, auf verkehrsrundschau.de: „Studie: Industrie spricht Logistikern digitale Wandlungsfähigkeit ab.“

Aber ist das auch wirklich so? Sind die wirklich alle nicht fit für die Digitalisierung? Und: Könnte man vielleicht sogar das Gegenteil behaupten?

Schauen wir uns die Studie und die Umfrageergebnisse doch einmal an. Grundlage der Erhebung ist eine Umfrage unter 400 Entscheidern aus der Logistikbranche mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro sowie – als Gegenprobe – unter 120 Vertretern aus Industrie und Handel, die logistische Leistungen in großem Umfang in Anspruch nehmen.

Die Ergebnisse lassen sich auch anders darstellen

Es stimmt zwar, dass über 39 Prozent der Befragten aus Industrie und Handel den Logistikunternehmen die Fähigkeit zur Digitalisierung, zur digitalen Transformation absprechen, aber genauso stimmt es auch, dass 38 Prozent – und damit nahezu genauso viele – der Transport-Branche diesen Wandel zutrauen. Dazu 23 Prozent, die sich nicht in der Lage sahen, die Dienstleister digital einzuschätzen.

Daraus hätte man also auch folgende Headline machen können: „Entscheider aus Industrie und Handel sehen Logistikunternehmen digital auf einem guten Weg.“

Bevor man jetzt die Medien kritisiert, sollte man sich selbst aber eine entscheidende Frage beantworten: „Welche News hätte ich angeklickt: die negative oder die positive?“

Weitere Ergebnisse der Studie

Aber die Studie förderte auch evidente, eindeutig zu interpretierende Ergebnisse zutage. Etwa, dass der Preis und die Leistungsfähigkeit die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Logistikdienstleisters sind. Auf 88 respektive 87 Prozent der befragten Verlader trifft das zu – während das Thema Nachhaltigkeit keine Rolle zu spielen scheint.

Schließlich noch die große Differenz zwischen Selbst- und Fremdbild deutscher Logistikunternehmen. Auch hier gibt es keinen Interpretationsspielraum. Laut der Studie sind 92 Prozent der Logistiker fest davon überzeugt, dass ihre Marke und Kernbotschaften in der Branche bekannt seien. Allerdings gaben 76 Prozent der befragten Industrie- und Handelsunternehmen an, weder Slogan noch Positionierung ihrer Logistikdienstleister zu kennen. Lediglich 13 Prozent der Verlader sagen über ihren Logistikdienstleister, dass sich dieser vom Wettbewerb abhebe.

Wirtschaftlich ist eine Schärfung der eigenen Marke aber von großer Bedeutung – gaben doch 62 Prozent der Verlader an, sich durch eine gute Außendarstellung eines Logistikunternehmens in ihrer Wahl beeinflussen zu lassen.

Die Erkenntnis

So lässt sich aus der Studie eine schöne Erkenntnis für Logistikunternehmen ableiten: Selbstkritischer sein – und die eigene Marke schärfen. Es wird sich finanziell auszahlen.

Wir von JITpay™ verfolgen alle Trends und Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, FinTech und Logistik 4.0. Wie sie – auch im Kontext aktueller logistischer Herausforderungen wie Fahrermangel und Laderaumknappheit – Ihre individuellen Abrechnungsprozesse in der Logistik optimal und einfach digitalisieren und dabei Liquidität sicherstellen können, zeigen wir Ihnen von JITpay™ gern auf.

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