Hochrisiko Cybercrime

Hochrisiko Cybercrime

Für die Steuerung von Waren- und Informationsflüssen sind Logistiker auf eine leistungsfähige IT angewiesen. Mit zunehmender Digitalisierung wird die IT-Sicherheit auch in der Logistikbranche immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. Von Dirk Mewis

Das Rückgrat der Logistik bildet zunehmend die IT. Transport Management Software (TMS) ist die Grundlage, um Prozesse digital abzubilden und effizient zu gestalten. Denn TMS hilft, Lieferungen zügig und reibungslos zuzustellen. Gleichzeitig sind Logistiker aus ökonomischen und ökologischen Gründen darauf angewiesen, möglichst wenig Ressourcen zu verschwenden.

Die digitale Vernetzung der Dienstleister und Subunternehmer führt jetzt in der Transportkette zu neuen Sicherheitsrisiken. Die durch Lücken in Sicherheitssystemen verursachten Schäden in der Logistikbranche könnten nach Einschätzung der Unternehmensberatung Oliver Wyman weltweit nächstes Jahr bereits auf rund sechs Milliarden Euro steigen. Allein in Deutschland sollen es voraussichtlich 450 Millionen Euro sein. Das größte Sicherheitsrisiko sei dabei das Hacken und der Diebstahl von Kunden- und Mitarbeiterdaten, so die Berater. Erfolgreiche Angriffe führten dann zu Vertragsstrafen, den Kosten für die Wiederherstellung von Daten und meistens auch zu Imageverlust.

Ganz wichtig sind daher redundante Systeme und Backups: Die Spiegelung von Systemen beugt insbesondere bei technischen Pannen und Systemausfällen dem Verlust von Daten vor. Die redundante Hardwareumgebung ist dabei an unterschiedlichen physischen Standorten lokalisiert. Ergänzend dazu empfehlen sich regelmäßige automatisierte Backups. Sie erhöhen das Sicherheitslevel insbesondere vor dem Hintergrund, dass Daten unabhängig von den Produktivsystemen gespeichert sind.

Gleichzeitig werden durch die Ausweitung von „Bring-your-own-device“-Verknüpfungen gerade im Straßentransport Fahrer und Subunternehmer in die IT-Systeme direkt eingebunden. Dadurch werden Systeme, die bislang nur firmeninterne Funktionen hatten, zu Internet-basierenden Diensten mit den entsprechenden Risiken. Hintereinander geschaltete, heterogene Ebenen erhöhen in diesem Zusammenhang das Sicherheitsniveau. So bietet sich etwa für die Liefertour eines Fahrzeugs der Einsatz von kryptographischen Zugangs-Tokens in Kombination mit einer Zwei-Faktoren-Authentifizierung über Benutzername und Passwort an. Als zusätzliche Sicherheit erlaubt das Token nur einem Gerät innerhalb eines begrenzten Zeitraums Zugriff auf ein zuvor genau definiertes Set von Daten. Dabei sollte der Zugriff natürlich jederzeit widerrufen werden können.

Auch die Manipulation von Informationen durch Cybercrime bereitet Logistikern zunehmend Sorgen. Aus einer Umfrage des Spezialversicherers Hiscox, für die 5.400 Experten aus verschiedenen Branchen in sieben Ländern befragt wurden, ging hervor, dass die Lieferkette ein Einfallstor für Kriminelle ist. Fast zwei Drittel berichteten für einen Zeitraum von zwölf Monaten von Cyberproblemen in ihrer Lieferkette. Der einfachste Fall ist dabei die Umleitung von Sendungen. Wenn es etwa um Just-In-time-Lieferungen an die Industrie geht, kann die Verzögerung von Sendungen einen erheblichen Schaden verursachen.

Der Sicherheitsverband Tapa arbeitet deshalb jetzt mit Hochdruck an einem neuen Standard. Deshalb ist geplant, 2020 einen Supply-Chain-Cybersecurity-Standard einzuführen. Ziel ist es, vor allem kleinen und mittelgroßen Unternehmen zu helfen, ein höheres Maß an Sicherheit zu erreichen. Die Kriminellen nutzen dann laut Tapa kleinere Firmen oft als Einfallstor zu größeren Organisationen. Etwa 60 Experten aus diversen Unternehmen arbeiten derzeit an dem neuen Standard.

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