Rekordgewinne in der Krise
Trotz Chipkrise, Corona und gestörter Lieferketten haben die Dax-Konzerne im dritten Quartal Rekordgewinne und -umsätze erzielt. Auch die großen Speditionskonzerne haben gut verdient.
Von Dirk Mewis
Deutschlands Top-Konzerne erzielen also so viel Umsatz wie nie zuvor, vor allem Asien treibt das Geschäft an. Insgesamt stieg der Gesamtumsatz der 40 im Dax notierten Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent. Damit wurde auch der Umsatz des Vorkrisenjahres 2019 um vier Prozent übertroffen. Das zeigt eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY auf Basis der Geschäftsberichte der Unternehmen. Die große Mehrheit der Dax-40-Konzerne legte im Vergleich zum Vorjahr beim Umsatz deutlich zu. Lediglich drei Unternehmen, Volkswagen, Airbus und Continental, wiesen im dritten Quartal einen Umsatzrückgang auf. Hauptumsatztreiber war im dritten Quartal das Geschäft in Asien, wo die Erlöse in Summe um 14 Prozent stiegen. In Nordamerika wurde im dritten Quartal ein Wachstum von 13 Prozent verzeichnet, in Europa lag der Gesamtumsatz hingegen auf dem Vorjahresniveau.
Noch besser als die Umsätze entwickelten sich die operativen Gewinne der deutschen Top-Konzerne: Nach einem Gesamt-Ebit von 14,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum erwirtschafteten die Dax-Konzerne im abgelaufenen Quartal einen Gesamtgewinn von 35,7 Milliarden Euro – ein Plus von 152 Prozent. Dass sich der Gewinn mehr als verdoppelt hat, hat natürlich auch mit dem Einbruch im Corona-Herbst 2020 zu tun. Gegenüber dem dritten Quartal des Vorkrisenjahres 2019 wuchs der Gewinn aber ebenfalls – und zwar um 21 Prozent. „Wir befinden uns im zweiten Jahr der Pandemie, und die Rahmenbedingungen sind nach wie vor sehr schwierig. Unterbrechungen der Lieferketten, stark steigende Logistik- und Materialkosten, Lieferprobleme bei Rohstoffen sowie Bauteilen und daraus resultierende Produktionsdrosselungen machen den Unternehmen zu schaffen“, erklärt Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY. „Dennoch hat es die große Mehrheit der deutschen Top-Konzerne im dritten Quartal geschafft, Kurs zu halten.“
Speditionskonzerne erzielen Gewinnrekorde
Die internationale Aufstellung vieler Unternehmen sowie der Fokus auf Hochtechnologie und Premium-Segmente zahle sich derzeit aus. So habe zum Beispiel die Nachfrage in Asien deutlich angezogen. Die Unternehmen täten nach Ahlers‘ Einschätzung gut daran, weiterhin auf Kostendisziplin zu setzen und zudem mit Hochdruck daran zu arbeiten, ihren Produktionsverbund und ihre Lieferketten krisenfest zu machen. Er rechnet damit, dass die aktuellen Beschaffungsprobleme den Trend zum sogenannten Backshoring verstärken werden, also zu einer Produktion näher an den Absatzmärkten – und zu einem teilweisen Rückzug aus sogenannten Best Cost Countries. Denn es sei möglich, dass wir im vierten Quartal noch stärkere Auswirkungen der Lieferengpässe sehen werden, ergänzt Mathieu Meyer, Partner bei EY. Die vierte Corona-Welle und der kommende Winter könnten zu weiteren Produktionsausfällen und Logistikstörungen führen.
Gleichzeitig haben, nach Berechnungen der DVZ auch die großen Speditionskonzerne DHL, Schenker, Kühne + Nagel sowie DSV im laufenden Jahr Gewinn und Ertrag stark gesteigert. So konnten DHL und Schenker EBIT-Margen von fünf Prozent und Kühne + Nagel sowie DSV von annähernd zehn Prozent erzielen.
Dabei profitierten die großen Reedereikonzerne noch viel stärker von der immensen Transportnachfrage und der daraus folgenden Raten-Hausse. Deren EBIT-Margen dürften zwischen mindestens 30 Prozent (Maersk und CMA CGM) und in der Spitze gut 50 Prozent liegen (Evergreen), schätzt die DVZ. Die Reedereien nutzen ihre exorbitanten Gewinne und die hohe Liquidität jetzt – Maersk rechnet mit einem Jahres-EBIT von bis zu 19 Milliarden US-Dollar und einem freien Cashflow von mindestens 14,5 Milliarden US-Dollar –, um tiefer in die Logistikkette einzusteigen. Dazu zählen Terminalbeteiligungen (Hapag-Lloyd im Jade-Weser-Port und CMA CGM in Long Beach/Los Angeles) und sogar Speditionsübernahmen (Senator durch Maersk).
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