Digitalisierung der Logistik

Leere Regale, ausverkaufte Tankstellen: Was im Herbst in Großbritannien passierte, droht auch in Deutschland. Gleichzeitig hat das Just-in-Time-Prinzip die Logistikbranche massiv verändert. Die Digitalisierung der Logistik wird zum Überlebensfaktor.                               Von Dirk Mewis

60.000 bis 80.000 Trucker fehlen der Branche schon jetzt, rechnet der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV). Und die Lücke wächst rasant, weil geburtenstarke Jahrgänge in Rente gehen und kaum Nachwuchs nachkommt.

Schon vor Jahren hat das Just-in-Time-Prinzip die Logistikbranche massiv verändert, wobei viele Industriebetriebe ihre Lagerbestände auf ein Minimum reduzierten; gleichzeitig dienen die Laster inzwischen als rollende Lager. Die Fahrer müssen Materialien und Bauteile der Zulieferer in der passenden Menge termingenau anliefern: idealerweise zu dem Zeitpunkt, an dem die Fabrik sie verarbeitet. Außerdem hat der Siegeszug der Digitalisierung und des E-Commerce das Geschäftsmodell vieler Spediteure weiter umgekrempelt.

Immer kleinteiliger werden nun die Sendungen, immer komplexer die Verteilung der Ware. „Früher ist ein Lkw mit 1000 Stück Spielwaren vom Hersteller zu einem großen Spielzeugmarkt gefahren, und die Leute haben sich dann ihre Spielzeuge dort abgeholt“, erklärt Çetin Çelik, der Geschäftsführer von M + F. „Heute fahren vier Lkw mit 250 Stück zu vier Onlinehändlern, und die versenden dann je ein Stück zu 250 Kunden nach Hause. Oft mit garantiertem Lieferdatum.“ Die Versprechen der Händler und die Erwartungen der Kunden, die Ware möglichst am nächsten oder übernächsten Tag geliefert zu bekommen, erhöhen den Druck auf die Trucker.

Kapazitätsgrenzen der manuellen Disposition

Die Transportlogistik befindet sich durch den Fachkräftemangel in praktisch allen Bereichen der Branche und steigende Energiepreise in Verbindung mit wachsendem Bewusstsein für Green Logistics in einem tiefgreifenden Wandel, analysieren die Logistikweisen die veränderten Anforderungen in ihrer Prognose für dieses Jahr. Hinzu kommt neben dem Wettbewerbsdruck durch neue digitale Speditionen der pandemiegetriebene Anstieg des Sendungsvolumens. Dieser überschreite bei vielen Speditionen die Kapazitätsgrenzen der manuellen Disposition. Die Digitalisierung der Disposition bedeute damit nicht mehr nur eine betriebswirtschaftliche Optimierung, sondern werde zum Überlebensfaktor.

Denn es gibt einen klaren Gewinner der Coronapandemie: Der Onlinehandel boomt. Das Wachstum soll auch in diesem Jahr so weitergehen. Jeder siebte Euro, den die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr für Lebensmittel, Elektronik, Möbel und Bekleidung ausgaben, landete in den Kassen des Onlinehandels. Lässt man Lebensmittel beiseite, so sicherten sich Amazon und seine Rivalen sogar ein Fünftel des Umsatzes, stellt der Branchenverband BEVH fest. „E-Commerce wird immer mehr als das Normale und Übliche empfunden. Sein Wachstum stabilisiert sich auf hohem Niveau“, resümiert BEVH-Präsident Gero Furchheim. Im Ausnahmezustand der Pandemie vermittele der digitale Handel mit der sicheren Warenversorgung ein Stück Normalität. „Handel ohne E-Commerce ist schon jetzt nicht mehr denkbar, weder für die Konsumenten noch für die Händler.“

Onlinehandel auch im Alter beliebt

Die alte Regel, dass der Onlinehandel vor allem von Jüngeren genutzt werde, gelte seit Pandemiebeginn nicht mehr. Käufer ab 50 Jahren seien 2021 für mindestens die Hälfte aller Einkäufe im Internet verantwortlich gewesen, berichtet der Verband. Und der Anteil ‚zufriedener‘ und ‚sehr zufriedener‘ Onlinekäufer habe mit 96,3 Prozent einen Rekordwert erreicht. Kein Wunder also, dass der Onlinehandel auch in diesem Jahr eine Fortsetzung des Booms erwartet. Der Verband geht davon aus, dass die Umsätze mit Waren um weitere zwölf Prozent auf mehr als 110 Milliarden Euro wachsen. Und auch in den Jahren danach rechnet die Branche mit Wachstumsraten über zehn Prozent.

Erschwert wird den klassischen Händlern das Überleben aber auch dadurch, dass immer mehr Hersteller den Onlinehandel nutzen, um den Handel zu umgehen und ihre Ware direkt an die Kunden verkaufen. Laut BEVH stieg das Versandvolumen der Hersteller im vergangenen Jahr um 25,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Capgemini ist der Einkauf direkt beim Hersteller vor allem bei jungen Menschen beliebt.

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