Factoring Beispiele

Beispiel 1: Offenes Factoring

Der Factoring-Kunde Müller tritt seine Forderungen von Kunde Schäfer an Factor Becker Johannsen ab. Die Höhe der Forderung beträgt 20.000 Euro exklusive MwSt. Der Factor überweist dem Factoring-Kunden Schäfer zwei Tage nach Rechnungsversand 80 %, somit 16.000 Euro des Forderungsbetrages. Drei Wochen nach Rechnungsversand erhält Factor Becker den geforderten Betrag von 20.000 Euro vom Kunden Müller. Jetzt zahlt er noch einmal 10 % an den Factoring-Kunden. Die restlichen 10 % behält der Factor. Kunde Müller wurde im vorab über die Abtretung der Forderungen informiert.

Beispiel 2: Unechtes Factoring

Factor Meier erhält von Factoring-Kunden Weber eine Forderung. Der Forderungsbetrag beträgt 100.000 Euro. Factor Meier zahlt prompt einen großen Teil des Forderungsbetrages an Factoring-Kunden Weber. Debitor Nissen weigert sich jedoch zu zahlen, weil er mit der Forderung nicht einverstanden ist. Es stellt sich heraus, dass Debitor Nissen im Recht ist und die Forderung nicht zahlen muss. Factoring-Kunde Weber wirtschaftet mittlerweile mit dem Geld welches er von Factor Meier erhalten hat. Er zahlt Verbindlichkeiten an Kreditoren und tätigt neue Investitionen. Nun tritt Factor Meier in Erscheinung und fordert von Factoring-Kunden Weber die Wiedergabe des Geldes. Factoring-Kunde Weber ist nun in großen finanziellen Schwierigkeiten.

Beispiel 3: Halb-Offenes-Factoring

Factoring-Kunde Rickert tritt seine Forderungen von Kunde Meier an Factor Aldag ab. Der Forderungsbetrag beträgt 20.000 Euro. Kunde Meier weiß von einer Zusammenarbeit von Rickert mit Factor Aldag. Meier weigert sich den Forderungsbeitrag zu zahlen. Nach 14 Tagen tritt Factor Aldag in Erscheinung und kontaktiert das erste Mal offen den Debitoren Meier. Es stellt sich heraus, dass alles ein Missverständnis ist und die Rechnung verloren gegangen ist. Meier zahlt den Rechnungsbetrag, ist aber aufgrund des Vorhandenseins eines Factors zunehmend eingeschüchtert und stellt alle Geschäfte mit Factoring-Kunden Rickert ein.

Die letzten zwei Beispiele sind keine klassischen Fälle. Vielmehr wird gezeigt was passieren kann, wenn das Factoring nicht so läuft wie es soll.

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