Der sogenannte Cashflow (also der Fluss von Bargeld) bildet seit Jahrzehnten quasi das Rückgrat der Wirtschaft – auch wenn dieses Bargeld heute eher eine Ansammlung von Einsen und Nullen als physisches „Papiergeld“ ist, gilt es auch heute noch.
Ein großer Teil dieses Geldflusses ist das Geld, das einem Unternehmen von seinen Schuldnern geschuldet wird – die Außenstände. Denn wenn zu viele Schuldner zu lange mit der Bezahlung ihrer Schulden warten, besteht die Gefahr, dass das betreffende Unternehmen selbst in die Schuldenfalle gerät. Deshalb ist es für Unternehmen so wichtig, ihre durchschnittliche Debitorenlaufzeit genau zu kennen.
Was sagt die durchschnittliche Debitorenlaufzeit aus?
Die durchschnittliche Debitorenlaufzeit gibt im Wesentlichen an, wie schnell ein Unternehmen Zahlungen erhält. Sie wird in Tagen angegeben und bezieht sich somit auf die durchschnittliche Anzahl von Tagen, die ein Unternehmen benötigt, um Zahlungen zu erhalten. Je länger die durchschnittliche Debitorenlaufzeit ausfällt, desto weniger liquide Mittel stehen dem Unternehmen zur Verfügung. Ergo gilt: Je kürzer die Debitorenlaufzeit, desto besser.
Diese Zahl ist von hohem Wert, da sie es den Unternehmen auch ermöglicht, sich mit Konkurrenten zu messen und herauszufinden, wann Anstrengungen unternommen werden sollten, um z. B. die Zahlungseinzugsverfahren zu verbessern und in Zukunft höhere Zielwerte zu erreichen.
Wie sich die durchschnittliche Debitorenlaufzeit in Tagen berechnet
Je nachdem, ob Sie die Berechnung über einen längeren oder kürzeren Zeitraum vornehmen, gibt es einige Optionen zu berücksichtigen. Generell empfiehlt es sich, wenn möglich, einen Zeitraum von 365 Tagen zu berechnen. In diesem Fall benötigen Sie zur Berechnung der durchschnittlichen Debitorenlaufzeit Ihre Außenstände und Ihre jährlichen Umsatzerlöse. Die Debitorenlaufzeit ergibt sich dann aus dem ersten Wert, geteilt durch den zweiten Wert und dann multipliziert mit 365.
Welche Faktoren tragen zur durchschnittlichen Debitorenlaufzeit bei?
Die Debitorenlaufzeit hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von den folgenden:
Branche
Je nach Branche haben sich die Kunden vielleicht einfach daran gewöhnt, erst nach einigen Tagen zu zahlen. Dies ist häufiger bei Unternehmen der Fall, die weniger und größere Kunden haben.
Preisnachlässe
Bietet ein Unternehmen Rabatte für Kunden an, die frühzeitig zahlen, wirkt sich dies mit Sicherheit auf die Debitorenlaufzeit aus. Die Kosten für diese Rabatte müssen jedoch in das Endergebnis einfließen.
Fehler
Ein Unternehmen, das fehlerhafte Rechnungen ausstellt, muss diese Rechnungen korrigieren – es wird daher mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis sie bezahlt werden.
Inkasso
Investitionen in die Inkassotechnologie und das Inkassoverfahren korrelieren mit der Zeit, die für das Eintreiben von Zahlungen benötigt wird.
Möglichkeiten zur Verringerung der durchschnittlichen Debitorenlaufzeit
Wenn ein Unternehmen seine durchschnittlichen Debitorenlaufzeit reduzieren möchte, besteht die naheliegendste Lösung darin, in den eigentlichen Zahlungsprozess zu investieren. Erleichtern Sie Ihren Kunden die Zahlungsabwicklung, und Sie werden die Zeit bis zum Zahlungseingang verkürzen.
Das bedeutet, klare Zahlungsbedingungen festzulegen, Rechnungen rechtzeitig und korrekt auszustellen und möglichst viele Zahlungsanreize und Zugangsmöglichkeiten anzubieten. Eine offene Kommunikation mit den Schuldnern ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Glücklicherweise gibt es Dienste von Drittanbietern, die diese Prozesse vereinfachen und rationalisieren können – zum Beispiel durch Lastschriftzahlungen, die es Unternehmen ermöglichen, automatisch am Fälligkeitstag bezahlt zu werden. Mit nnovativen Lösungen wie Instant Bank Pay können Unternehmen außerdem problemlos einmalige Zahlungen am selben Tag entgegennehmen.
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