Forderungsausfall absichern: Diese Möglichkeiten gibt es

Forderungsausfälle sind lästig und können, wenn sie sich häufen, für ein Unternehmen schnell existenzbedrohend werden. Leider ist die Zahl der Forderungsausfälle in den letzten Jahren nicht etwas gesunken, sondern steigt kontinuierlich. An jeder Ecke heißt es: „Die Zahlungsmoral sinkt“. Leider ist dies ein Fakt, der sich entsprechend nachweisen lässt. Doch was dagegen tun?

Dieser Ratgeber zeigt die wichtigsten Möglichkeiten auf, um Forderungsausfälle abzusichern bzw. so weit wie möglich zu minimieren.

Bonität der Kunden überprüfen

Um sich gegen Ausfälle weitgehend abzusichern, sollten Unternehmer grundsätzlich die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden überprüfen – egal ob B2B oder B2C. Das gilt nicht nur für Neukunden, sondern auch für gute Bekannte, zumindest, wenn sie größere Aufträge erteilen. Auskunft über die Kreditwürdigkeit geben Banken, allerdings nur über juristische Personen und im Handelsregister eingetragene Kaufleute. Die SCHUFA informiert Vertragspartner über die Zahlungsmoral potenzieller Kunden. Eine weitere Möglichkeit bieten Wirtschaftsauskunfteien. Hier bezahlen Unternehmer Mitgliedsbeiträge und pro Abfrage eine Pauschale. Die Gebühren variieren je nach Anbieter und Unternehmen, im Durchschnitt entstehen Kosten von 20 bis 25 Euro pro Auskunft, zusätzlich zum Jahresbeitrag von 300 bis 500 Euro. Sind die Auskünfte über einen potenziellen Kunden negativ oder auch nur verdächtig zurückhaltend, sollten Unternehmer auf diesen Auftrag besser verzichten.

Zahlungsziele mit Bedacht einräumen

Zahlungsziele sollten immer in Abhängigkeit von der Bonität des Kunden und weiteren Faktoren mit Bedacht eingeräumt werden. Generell gilt: Je länger das eingeräumte Zahlungsziel, desto eher kommt es zu Forderungsausfällen. Aber auch zu kurze Zahlungsziele können zu Problemen bei den Kunden und damit zu mehr Forderungsausfällen führen.

Rechnungen zügig stellen

Statistiken zeigen, dass Rechnungen möglichst unmittelbar nach Erbringen der jeweiligen Leistung bzw. nach Lieferung der Ware erstellt werden sollten. Je länger der Zeitraum zwischen Lieferung / Leistungserbringung und Rechnungsausstellung ausfällt, desto größer ist die Gefahr von Forderungsausfällen.

Zahlungseingänge überwachen

Um Forderungsausfälle möglichst frühzeitig aufdecken zu können, sollten die Zahlungseingänge auf den Unternehmenskonten regelmäßig überwacht werden. Hierfür gibt es heute diverse Möglichkeiten der Automatisierung, so dass die permanente Überwachung keine aufwändige Arbeit mehr darstellt.

Externe Hilfe nutzen

Hat ein Unternehmen vermehrt mit Forderungsausfällen zu kämpfen, so sollte unbedingt Hilfe von Extern hinzugezogen werden. Professionelle Inkassodienstleister haben die Prozesse zum Eintreiben von Forderungen in der Regel perfektioniert und können dadurch deutlich größere Erfolge erzielen, als wenn das Unternehmen dieses selbst in die Hand nimmt.

Abschlagszahlungen fordern

Bei größeren Aufträgen bzw. Warenlieferungen kann es unbedingt lohnend sein, nicht die komplette Summe in einer Rechnung zu stellen, sondern vom Kunden mehrere Abschlagszahlungen zu fordern. Geliefert wird also Zug um Zug. Das verringert die Gefahr von Forderungsausfällen deutlich und bringt dem Unternehmen außerdem eine schnellere Liquidität.

Warenkreditversicherung gegen Forderungsausfall abschließen

Sicherheit gegen Ausfälle bieten auch Warenkreditversicherungen. Die Versicherer ersetzen Ausfälle bei Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen, die durch Zahlungsverzug oder Zahlungsunfähigkeit der Abnehmer entstehen. Die Bedingungen bei einzelnen Versicherern variieren, doch allgemein gelten folgende Regeln bei Forderungsausfall- / Warenkreditversicherungen:

  • Die Warenlieferungen und Werk- oder Dienstleistungen müssen fakturiert und rechtlich begründet (ausgeliefert und abgenommen) sein
  • Eine Versicherungssumme muss schriftlich festgesetzt sein
  • Der Eigentumsvorbehalt muss vereinbart sein

Die Forderungen sind versichert, wenn und soweit vom Versicherer für den Kunden des  Versicherungsnehmers eine Versicherungssumme festgesetzt ist und das vom Versicherungsnehmer gewährte Zahlungsziel nicht über das festgelegte äußerste Kreditziel hinausgeht. Warenkreditversicherungen lohnen sich für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500.000 Euro und durchschnittlichen Außenständen von 20.000 Euro. Die Versicherungsprämie berechnet sich nach Jahresumsatz, Branche, Höhe der Forderungen und Zahlungszielen.

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