Ausweitung der Lkw-Maut auf 3,5 Tonnen: Warum intermodale Verkehre künftig notwendig werden

Die Preise für Transportunternehmer steigen weiter. Die Maut soll ab 2024 eine CO₂-Abgabe enthalten und bereits für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässigen Gesamtgewicht gelten. Gleichzeitig nimmt der Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen stetig zu. Sind intermodale Verkehrskonzepte die Zukunft?

Im Streit um die Lkw-Maut hat sich die Ampelkoalition geeinigt: Der Weg für das Mautänderungsgesetz sei frei, teilte die Koalitionsfraktion mit, die Reform soll ab
01. Januar 2024 gelten. Vereinbart wurden die Ausdehnung der Lkw-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und eine CO₂-Maut. Bislang gilt die Lkw-Maut erst für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen.

Der geplante Gesetzentwurf des Verkehrsministeriums wird zunächst mit einer Anpassung der Mautsätze ab 2023 unverändert angenommen wird. Geplant ist, dass die neue Lkw-Maut in die Finanzierung von Straßenneubau sowie in Sanierung und Ausbau des Schienenverkehrs und der Wasserstraßen fließt.

 

Anstieg mautpflichtiger Lastkraftwagen um 0,7 Prozent

Die Lkw-Maut wurde in Deutschland im Jahr 2005 auf den Bundesautobahnen eingeführt und inzwischen auf alle Bundesstraßen ausgeweitet. Sie sorgt für Milliardeneinnahmen. Dabei hat der Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen im Oktober zugenommen. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen wuchs kalender- und saisonbereinigt im vergangenen Monat um 0,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr blieb er unverändert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Das Ziel ist es, den Lastwagenverkehr klimaneutral zu machen, um die Klimaziele zu erreichen. Da es derzeit noch keine marktfähigen batterie- oder wasserstoffbetriebenen Lastwagen gibt, drängen die Hersteller darauf, dieselbetriebene Fahrzeuge zu verteuern.

„Lkw-Bauer wie MAN brauchen Klarheit, damit ihre batteriebetriebenen Fahrzeuge auch Absatz finden“, sagte der Berichterstatter der Grünen, Matthias Gastel, dem Handelsblatt. Er fordert „klare Hinweise, wohin die Reise geht“ vom neuen Gesetzentwurf.

Auch Daimler-Truck-Chef Martin Daum hatte erst kürzlich erklärt, dass batteriebetriebene Lastwagen deutlich teurer werden und man sie nicht subventionieren könne. „Deshalb müsste man das, was man nicht will, teurer machen, etwa durch eine CO₂-basierte Maut. Damit es langfristig günstiger wird, elektrisch zu fahren“, sagte er.

 

„Eine Verschiebung der Mauterhöhung, würden wir begrüßen“

Angesichts hoher Treibstoffpreise hat sich die Speditionsbranche dafür ausgesprochen, die für Januar geplante Erhöhung der Lkw-Maut um einige Monate zu verschieben. „Es ist kaum möglich, die jetzige Mauterhöhung der verladenden Wirtschaft in Rechnung zu stellen“, sagte der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, Dirk Engelhardt, der „Augsburger Allgemeinen“. „Deswegen würden wir es begrüßen, wenn die Mauterhöhung um einige Monate verschoben würde“, sagte Engelhardt.

Besonders betroffen seien Spediteure, die ihren Fuhrpark weitgehend auf LNG-Fahrzeuge umgestellt haben. „LNG hat sich weit mehr verteuert als der Diesel, die meisten Auftraggeber sind jedoch nur bereit, Frachtaufträge auf Diesel-Basis zu bezahlen“, sagte Engelhardt.

Der Verbandschef wies zudem darauf hin, dass sich eine höhere Maut für Lkw auch auf die Preise für Verbraucher auswirken dürfte: „Wenn die Öko-Maut kommt, muss klar sein: Der Auftraggeber – und damit früher oder später der Endverbraucher – zahlt.“

 

Intermodaler Verkehr: Eine Möglichkeit, um der Mauterhöhung entgegenzuwirken?

Mit Intermodalem Verkehr ist die mehrgliedrige Transportkette gemeint, bei der zwei oder mehrere Verkehrsträger eine Fracht befördern, ohne das Transportgefäß zu wechseln. Die bekannteste Nutzung ist die Kombination von Lkw, Bahn, Flugzeug und Schiff. Neben der Kostenoptimierung gehören Einsparungen von Kapazitäten bei gleichzeitig höherer Zuladung und die Entlastung der Umwelt zu den größten Vorteilen. Straßen und Autobahnen werden hierdurch weniger befahren und Mautgebühren eingespart.

Transportunternehmer, die von den Vorteilen intermodaler Verkehre profitieren wollen, finden mit dem Tool Intermodal Capacity Broker (ICB) von Rail-Flow eine einfache Lösung dazu. Der ICB ist eine neutrale Plattform, auf der Schienen-Operateure, Spediteure und Transportunternehmen einen transparenten Überblick über freie Kapazitäten am europäischen Markt erhalten. Anbieter und Buchende bekommen damit die Möglichkeit, intermodale Transporte direkt zu buchen und effizient mit anderen zusammenzuarbeiten.
Mit wenigen Klicks erhalten auch intermodale Newcomer Zugang und können Transporte direkt über die Plattform buchen.

In Kombination mit dem Abrechnungssystem von JITpay™, kann damit nicht nur Zeit, sondern auch Kosten stark reduziert werden. Durch die Einbindung von JITpay™ in den Intermodal Capacity Broker können Transportunternehmen, die aus dem Auftrag entstehenden Forderungen direkt an JITpay™ abtreten und erhalten innerhalb von 24 – 48 Stunden nach Leistungserfüllung den Auftrag bezahlt. JITpay™ übernimmt dabei das Mahnwesen und Forderungsmanagement sowie das gesamte Ausfallrisiko für das Transportunternehmen. Gleichzeitig bleibt der Auftragnehmer liquide und kann neue Auftrag annehmen. Die Auftragsverwaltung funktioniert vollständig digital über das JITpay™-Portal. Buchende Spediteure profitieren ebenfalls von den Vorteilen der digitalisierten und automatisieren Abrechnung in Zusammenarbeit mit JITpay™.

 

 

Über Rail-Flow:

Das Freight-Tech Start-up vereinfacht mit seinen über 70 Mitarbeitenden den Zugang zum Schienengüter- und Intermodalverkehr und steigert dessen Effizienz. Das von Rail-Flow entwickelte digitale Ökosystem bietet als offene Plattform innovative Marktplatz, Kollaborations- und Transportmanagementlösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an.

Dadurch werden Prozesse beschleunigt, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gestärkt und die Reduzierung von CO2 Emissionen durch die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene unterstützt. Bereits über 350 Güterbahnen, Bahnspeditionen, Intermodal Operateure, Verlader und LKW- Spediteure nutzen Lösungen von Rail-Flow.

 

Über JITpay™:

Der auf die Logistikbranche spezialisierte Finanz- Abrechnungsdienstleister JITpay™ wurde im Jahr 2016 gegründet. Kernprodukt ist eine eigene, vollständig digitale, BAFIN-regulierte Factoring Gesellschaft. In einem Ökosystem bietet JITpay™ zusammen mit Partnern ergänzende Dienstleistungen und kombiniert sie mit dem Kernprodukt Factoring. Im August 2022 zählte JITpay™ rund 100 Mitarbeiter, und mehr als 1500 Kunden vertrauen europaweit auf die Dienste von JITpay™. Zielkunden sind kleine und mittelgroße Transportunternehmen in Europa. Das Unternehmen, das auch Standorte in Basel/Zürich (Schweiz), Breslau (Polen) und Bukarest (Rumänien) hat, fungiert als Vertrauenspartner der Logistikunternehmen: Es übernimmt und digitalisiert dabei die komplette Leistungsabrechnung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer und kombiniert diese mit einem eigens entwickelten Finanzprodukt, das die sofortige Bezahlung der Auftragnehmer sowie flexible Zahlungsbedingungen für die Auftraggeber ermöglicht. JITpay™ steht für „Just-In-Time payment!“.

 

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