Treibstoff für die Gewinnexplosion der Containerschifffahrt

Die Reederei Hapag Lloyd verzehnfacht dieses Jahr die Dividende schüttet 6,2 Milliarden Euro an Aktionäre aus. Die Großaktionäre, die Stadt Hamburg und der Logistik-Konzern Kühne + Nagel, profitieren vom Boom im Transportgewerbe und explodierenden Frachtraten.    Von Dirk Mewis

Angesichts der sprudelnden Gewinne in der Containerschifffahrt verzehnfacht die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ihre Dividende. Für das Geschäftsjahr 2021 sollen die Aktionäre 35 Euro je Aktie erhalten, nach 3,50 Euro im Jahr zuvor. Die Gesamtausschüttung jeder Dividende zusammengenommen wird mit 6,2 (Vorjahr: 0,6) Milliarden Euro angegeben.

Die Reederei hat 2021 auf Basis vorläufiger Zahlen mit einem Gewinn von 9,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Jahr zuvor waren es noch 1,3 Milliarden Euro. Wesentlicher Treibstoff für die Gewinnexplosion 2021 sind die enorm gestiegenen Frachtraten für Transporte auf See, welche angesichts knapper Kapazitäten und gestörter Lieferketten die Gewinne aller Container-Reedereien in diesem Jahr durch die Decke gehen lassen.

Ein Profiteur des Erfolgs von Hapag Lloyd ist die Stadt Hamburg. Denn die Hansestadt ist drittgrößter Aktionär von Hapag-Lloyd. Über die städtische Holding HGV (Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement) ist sie derzeit mit 13,9 Prozent an der Reederei beteiligt. Damit dürfte von der Dividendensumme von Hapag-Lloyd ein Anteil von rund 860 Millionen Euro auf die Stadt entfallen. Jeweils weitere 30 Prozent der Aktien befinden sich im Besitz der chilenischen Reederei CSAV und der Kühne Holding AG, an die nun jeweils rund zwei Milliarden Euro Dividende fließen werden.

Extreme Nachfrage nach Containerfracht

In den vergangenen Jahren haben die weltgrößten Container-Reedereien oft kaum ihre Kapitalkosten verdient, doch seit 2020 sprudeln die Gewinne. In 2021 konnte die Branche schätzungsweise rund 150 Milliarden US-Dollar Gewinn einfahren. Dann ist die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik, Sportartikeln oder Möbeln ist in der Pandemie immens gestiegen. Die deutschen Möbelimporte zum Beispiel lagen zeitweilig über 20 Prozent des Vorkrisenniveaus – trotz Lieferengpässen. Viele dieser Produkte werden in China produziert und mit Containern transportiert. Das hat zu einer extremen Nachfrage nach Containerfracht geführt, das Angebot konnte aber nicht annähernd mithalten und hat die Frachtraten explosionsartig in die Höhe getrieben. „Die Größenordnung der Gewinne hat mich grundsätzlich nicht überrascht. Sie lagen in Summe allerdings schon über meinen Erwartungen“, erklärt Vincent Stamer, Ökonom und Handelsexperte am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IFW).

„Wir verfolgen fortlaufend die Spot-Frachtraten. Auf dem Seeweg von China nach Europa haben sich diese Raten in den vergangenen zwei Jahren mehr als versiebenfacht. Dieser enorme Sprung hat die Kassen der Reedereien gefüllt, von daher sind die Gewinnanstiege keine so große Überraschung, zumal die Quartalszahlen der Reedereien im vergangenen Jahr bereits darauf hindeuteten“, so Stamer. Und obwohl Spediteure und Importeure unter den hohen Frachtraten litten, hätten die Reedereien im vergangenen Jahr deutlich mehr Containerschiffe in Betrieb genommen als verschrottet und inaktive Schiffe wieder auf die Meere geschickt. Gleichzeitig hätten die Frachtraten von China nach Europa je Container zuletzt bei mehr als 14.000 US-Dollar gelegen, in die entgegengesetzte Richtung aber unter 1000 US-Dollar.

Beruhigung der Frachtraten verzögert sich

Der Normalisierungsprozess bei den Frachtraten dürfte sich durch die Omikron-Variante verlangsamen, glaubt Stamer. Denn „nach meinen Berechnungen stecken derzeit elf Prozent der transportierten Güter noch auf unbewegten Containerschiffen fest, die vor Häfen darauf warten, ihre Fracht löschen zu können. Das ist nur geringfügig weniger als der Spitzenwert im Sommer 2021“. Das liege an dem enormen Anstieg der Fracht, aber auch an mangelnder Hafeninfrastruktur oder Hinterlandtransport. Und Schiffe, die im Stau warteten, stünden nicht zur Verfügung und verknappten das Container-Angebot. Dazu würden sich diese Staus nicht so schnell auflösen.

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