Logistik auf jedem Transportweg

Logistik auf jedem Transportweg

An Land und in der Luft war das Unternehmen schon gut aufgestellt. Jetzt über nimmt der Logistikkonzern Deutsche Post DHL den Mainzer Seefrachtspezialisten J.F. Hillebrand.                     Von Dirk Mewis

Der Logistikkonzern Deutsche Post DHL will den Mainzer Seefrachtspezialisten J.F. Hillebrand übernehmen, um sein Geschäft mit dem Verschiffen von Getränken auszubauen. Das Unternehmen ist gewissermaßen als Makler tätig – es werden also Containerkapazitäten gebucht, um Produkte über die Weltmeere zu verschiffen und Großhändler mit Getränken zu beliefern. Man habe einen Vertrag unterschrieben, um für rund 1,5 Milliarden Euro bis zu 100 Prozent des Mainzer Konzerns zu übernehmen, teilte die Tochter der Deutschen Post mit.

Verkäufer ist der belgische Finanzinvestor Cobepa. Hillebrand ist vor allem in der Seefracht aktiv und bringt beispielsweise Whiskey von irischen Brennereien zu den Lagern von Großhändlern und Supermarktketten. Mit seinen rund 2700 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen zuletzt einen Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro. Für 2021 rechnet Hillebrand mit einem Transport von 500.000 Standardcontainern. Zum Vergleich: DHL kam 2020 auf 2,9 Millionen Standardcontainer in der Seefracht. Zu den Kunden von Hillebrand gehören dem Unternehmen zufolge unter anderem die Campari Group oder der Großbrauer Anheuser-Busch InBev.

Damit der Kaufvertrag gültig wird, bedarf es noch der Zustimmungen verschiedener Kartellbehörden, beispielsweise von der Europäischen Union und von den USA. DHL will den Kauf ohne neue Kredite aus eigenen Mitteln bezahlen, denn die Kasse des Logistikriesen ist gut gefüllt.

Die Übernahme sei „eine hervorragende Ergänzung unseres bestehenden Portfolios“, erklärte DHL-Chef Frank Appel. „Im Einklang mit unserer Konzernstrategie stärken wir unser logistisches Kerngeschäft und sorgen für langfristiges profitables Wachstum.“ Hillebrand-Chef Cees van Gent sagte, er freue sich „nun darauf, unsere Kräfte mit der Deutschen Post DHL Group zu bündeln“ und verwies auf die 177-jährige Geschichte von Hillebrand.

Logistikkonzern schraubt Prognose weiter hoch

Die Frachtsparte galt wegen niedriger Margen und nach einer misslungenen Umstellung der Datenverarbeitung lange als Sorgenkind des Bonner Logistikkonzern. Nachdem Tim Scharwath Mitte 2017 an die Spitze der Sparte mit ihren 42.000 Mitarbeitern rückte und sie sanierte, änderte sich das. Im ersten Halbjahr 2021 kletterte der Umsatz der Sparte auf knapp zehn Milliarden Euro (Vorjahr: 7,7), der operative Ertrag legte auf 528 (264) Millionen Euro zu, die Umsatzrendite erreichte 5,3 (3,4) Prozent. Mit der Übernahme soll das Geschäft nun weiterwachsen. Im Bereich der Seefracht konkurriert die Post unter anderem mit Kühne + Nagel oder DSV Panalpina.

Gleichzeitig bescherte der anhaltende Boom im Online-Handel der Deutschen Post DHL im zweiten Quartal erneut ein Rekordergebnis. Der operative Betriebsgewinn fiel mit knapp 2,1 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Der Logistikriese hob deshalb seine Ergebnisprognose für 2021 und den mittelfristigen Ergebnisausblick für 2023 weiter an. „Das zweite Quartal hat erneut bewiesen, dass sich der Welthandel weiter erholt und der E-Commerce-Boom von Dauer ist – wobei wir von beiden Entwicklungen stark profitieren“, erklärt Konzernchef Frank Appel.  Alle Sparten des Konzerns arbeiteten nach seinen Worten weltweit unverändert auf Hochtouren und konnten ihre Vorjahresergebnisse signifikant übertreffen. Mit den Lockdowns in der Corona-Krise habe sich der Trend zum Online-Handel noch verstärkt. Viele Verbraucher hätten verstärkt Pakete von zu Hause bestellt.

Der Logistikkonzern rechnet jetzt mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von mehr als sieben Milliarden Euro. Bisher war das Unternehmen von mehr als 6,7 Milliarden Euro ausgegangen. Den mittelfristigen Ausblick für das Jahr 2023 hob der Konzern ebenfalls an. Hier rechnet die Post nun mit einem Konzernergebnis von mehr als 7,4 Milliarden Euro, statt bisher sieben Milliarden Euro.

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